Eine Zeitreise von 1896 – 1996
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die bei vielen als „die gute alte Zeit“ gilt wurden auch zahlreiche Vereine gegründet. Auch unser Verein entstand in dieser Zeit. Im „Hellweger Anzeiger und Bote“ vom 30. Juni 1894 annonciert der Gastwirt Wilhelm Demmer sen. ein erstes Stiftungsfest in seiner neu erbauten Halle. Der Höhepunkt der damaligen Veranstaltung war das so genannte „Adlerschießen“ oder „Adlerstechen“. Der letzte König im „Adlerstechen“ war Wilhelm Fälker genannt „Kuckuck“. Dieses Fest fand so großen Anklang, so das im Frühjahr des Jahres 1896 im Gasthaus von Wilhelm Demmer, heute Landgasthof – Hotel Hölzer, der Schützenverein ADLER Hohenheide aus der Taufe gehoben wurde. Die erste Amtshandlung des Vereins bestand darin einen Vorstand zu wählen. Der erste Vorstand setzte sich aus folgenden Herren zusammen:
- Oberst Fritz Hacheney
- Major Franz Horenkamp
- Hauptmann Heinrich Fälker
- Hauptmann Heinrich Specht
- Hauptmann Heinrich Wiemann
- Adjutant Wilhelm Fälker
- Adjutant Josef Kissmer
Die erste Vogelstange wurde vom Gastwirt Wilhelm Demmer sen. gestiftet, diese wurde am Schieferufer, beim jetzigen Bau Greinert aufgebaut. Der erste Schützenvogel wurde vom Hauptmann Heinrich Fälker hergestellt, der ihn dann auch prompt selbst von der Stange holte. Im Jahr 1897 wurde der Schützenvogel wiederum von Heinrich Fälker gebaut. Das Vereinsbuch verzeichnet eine Einnahme von 3,50 Mark für die Ehre zu haben, den Schützenvogel anzufertigen. Die Vereinsfahne wurde im Jahr 1898 von der Firma Keienburg in Soest für 150,50 Mark angeschafft. Ab 1900 trugen die Offiziere die ersten Schärpen und Rangzeichen. Durch Schütze Fritz Köster sen. wurde 1906 ein Spielmannszug aufgestellt. Das Vogelschießen übernahm ab diesem Jahr Schütze Heinrich Sommer. 1910 wurde August Hesler zum Oberst gewählt ab 1912 führte Franz Horenkamp den Verein als Oberst. Zu Ehren des 25jährigen Regierungsjubiläums Kaiser Wilhelm II. wurde 1913 ein Jubelfest gefeiert. Im Jahr 1914 übernahm Heinrich Henze das Amt des Oberst. Protokolle der Versammlungen oder Festaufzeichnungen existieren aus dieser Zeit nicht, lediglich ein Kassenbuch, so müssen wir mit diesen Angaben zufrieden sein. Nach dem Fest 1914 zogen sich in Deutschland politische Gewitterwolken zusammen, der erste Weltkrieg brach aus. Viele Schützen mussten jetzt dem Ruf des Vaterlandes folgen, mancher kehrte nicht mehr heim, hier wurde dem jungen, aufstrebenden Verein unfreiwilliger Einhalt geboten. Der Krieg dauerte bis November 1918. Nach einer Zeit des Abwartens und nachdem die Nachkriegswirren überstanden waren ließ man den Verein in einer Versammlung am 24.1.1921 bei Gastwirt Demmer neu aufleben.
Nach den Angaben des alten Kassenbuchs ließen sich 177 Mitglieder neu einschreiben. Der Schützenverein war mittlerweile 25 Jahre jung und hatte schon schwere Zeiten hinter sich. Der Vorstand sollte nun nicht mehr jährlich, sondern alle drei Jahre neu gewählt werden. Der Vorstand nach dem ersten Weltkrieg setzte sich aus folgenden Herren zusammen:
- Oberst Heinrich Specht
- Major Heinrich Fälker
- Hauptmann Heinrich Menke
- Hauptmann Josef Menke
- Adjutant Fritz Homberg
- Adjutant Fritz Schürmann
- Adjutant Wilhelm Hareiter
- Schriftführer und Kassierer August Heseler
Die Behörde erlaubte das Vogelschießen nicht mehr am alten Platz. Hier kam der Gastwirt Demmer sen. dem Verein entgegen. Mit Genehmigung der Kreisbehörde wurde auf seinem Grundstück an der Ostbürener Straße eine neue Vogelstange aufgestellt.
Am 24.- 26. Juni 1921 sollte dann wieder das erste Fest nach dem Kriege stattfinden. Ab dieser Zeit wurde der Vogel freitagabends zur Stange getragen, dort getauft und auf die Stangenspitze gesetzt. Anschließend wurde er unter Spielmannszugklängen nach oben gehievt. Zwei Schützen wurden zur Nachtwache abgestellt, damit der Vogel nicht „wegfliegen“ konnte. Am Samstag den 25. Juni war Antreten an der Vogelstange. Unter anfeuern seines Vaters, der vor 25 Jahren auch König war, gelang es dem Schützen Karl Fälker die Königswürde zu erringen. Als Mitregentin erkor er sich Fräulein Grete Heseler.
Die Entwertung der Deutschen Mark schritt so stark voran, dass 1922 bereits 40 Mark Beitrag bezahlt werden mussten. Am 25. Juni 1922 fuhren die „Adler“ – Schützen zur Fahnenweihe nach Hüingsen. Wegen der rasenden Geldentwertung konnte 1923 kein Fest gefeiert werden. Nachdem die Mark wieder stabil war sollte am 22. Juni 1924 wieder ein Fest gefeiert werden. Heinrich Wiemann aus Fröndenberg übernahm die Restauration, die erstmals öffentlich an den Meistbietenden vergeben wurde. Tambour Kasper Köster übernimmt von seinem Vater den Spielmannszug. Wegen Unstimmigkeiten im Vorstand wurde 1925 kein Fest gefeiert. Am 2. Mai 1926 wurde durch Vereinsbeschluss der Oberst Heinrich Specht seines Amtes enthoben und der frühere Oberst Hacheney und Major Heinrich Fälker übernahmen die Führung des Vereins. Am 25. Juni 1926 konnte somit wieder ein Fest gefeiert werden. Die Restauration übernahm der Gastwirt Wilhelm Demmer. Der langjährige Schützenbruder Franz Westphal (bei Karl Homberg, Krittenschlag) errang im Jahr 1927 die Königswürde, aber bei Nacht hatte er die Flucht ergriffen und war auf und davon. Die Königskette hängte er mit dem Rest des Vogels an die Windlade. Doch Oberst Fritz Hacheney hatte alles im Griff, Ersatzkönig wurde sein Sohn der Adjutant August Hacheney mit Frau Alma Reinhold. Die Chronik vermerkt, dass es ein gutes Fest wurde, denn das Verschwinden des Königs hatte sich sehr schnell herum gesprochen und dadurch waren viele neugierige Besucher zum Fest gekommen. Die „Adler“ – Schützen nahmen in diesem Jahr auch an den Gründungsfeiern der Schützenvereine „Ruhrtal Warmen und des Schützenbundes „Westick“ teil. Im Jahr 1928 wurden die jetzigen steifen Vereinsmünzen angeschafft. Wie in all den Jahren zuvor, ritt der König im Festzug auf einem Pferd, die Königin mit ihren Hofdamen fuhr in einem Kutschwagen. Als nun die Königin abgeholt wurde, war es dem König nicht möglich auf sein Pferd zu kommen. Rechts und links flankiert von einigen herbeigeeilten Schützen bestieg der König, über eine Hühnerleiter sein Pferd. Dies muss ein Bild für die Götter gewesen sein. Wegen der wirtschaftlichen schlechten Zeiten und der großen Erwerbslosigkeit, konnte in den Jahren 1930, 1931 und 1932 kein Fest gefeiert werden. Nachdem der Arbeitsmarkt wieder angezogen und die Erwerbslosigkeit nachgelassen hatte, wurden unter der Bevölkerung wieder Stimmen laut, die ein Schützenfest feiern wollten. So wurde im Wonnemonat Mai 1933 wieder ein Schützenfest gefeiert. Dann kam die Gleichschaltung des Vereins am 25. Juni durch Beauftragte der örtlichen Parteileitung, d. h. sämtliche Vereine hatten kein eigenes Verfügungsrecht mehr, sie mussten sich dem unterwerfen, was die Parteiführung der NSDAP anordnete. Der Vorstand wurde nach Ermessen der Partei besetzt. Durch den Schock der verlorenen Selbstständigkeit wurde in den Jahren 1934 und 1935 nicht gefeiert. 1936 und 1937 fanden wieder Feiern statt. In diesem Jahr starb Ehrenoberst Fritz Hacheney. Letzter König vor dem zweiten Weltkrieg war Willi Homberg im Jahre 1938. Ab 1939 wurde dem Verein, durch den Ausbruch des 2. Weltkriegs dann ein weiteres Mal, Einhalt geboten. Es ist zwar nicht angenehm sich an die dunklen Jahre zu erinnern, aber ein Verein sollte, wenn er ein solches Jubiläum begeht, auch an diese Tage zurückdenken. Der zweite Weltkrieg dauere bis zum Frühjahr 1945.
Deutschland war vernichtet und in Besatzungszonen der Siegermächte aufgeteilt. Als die Nachwehen des Krieges so einigermaßen vorbei waren, da erlaubte sich der frühere Oberst Josef Hacheney auf Drängen zahlreicher ehemaliger Schützen, die männlichen Bürger der Hohenheide, zu einer außerordentlichen Versammlung, am 4. August 1952, ins Lokal Wilhelm Demmer einzuladen. Die Zahl der Erschienenen war groß und zeugte von regem Interesse und Schützengeist. Oberst Hacheney eröffnete die Versammlung mit dem Gedenken an die Verstorbenen, die während des großen Völkermordens ihr Leben lassen mussten. Nach 14 Jahren, in denen der Verein zur Untätigkeit verdammt war, ließ man den geliebten Verein wiederaufleben. Der erste Vorstand nach dem zweiten Weltkrieg wurde mit Stimmzetteln gewählt:
- Oberst Josef Hacheney – Hohenheide – Schelk
- Major Wilhelm Firnrohr – Hohenheide – Waldemey
- Hauptmann Josef Burhold – Hohenheide – Telgen
- Hauptmann Willi Schürmann – Hohenheide
- Adjutant Karl Ströver – Hohenheide- Waldemey
- Adjutant Willi Hölzer – Hohenheide
- 1. Geschäftsführer Fritz Fälker – Hohenheide
- 2. Geschäftsführer August Göbel – Hohenheide
- Kassierer Wilhelm Dunker – Hohenheide
- Kassierer Josef Schwarzkopf – Westicker Heide
In die Einschreibeliste trugen sich dann 78 Mitglieder als Schützen ein. Gleichzeitig wurden die Planungen für ein Schützenfest im Jahre 1953 aufgenommen. Nach 15 Jahren Unterbrechung gab es dann auf der Hohenheide wieder einen neuen Schützenkönig. Der Glückliche, der mit einer gezielten Salve den Vogel von der Stange holte, war der Malermeister Willi Demmer unser heutiger Ehrenoberst. Zu seiner Mitregentin erkor er sich Frau Margarete Menke. Bei der Rechnungslage nach dem Fest wurde beschlossen, in absehbarer Zeit, auch ein Kinderschützenfest zu feiern. Ab 1954 gab es dann vier Wochen nach dem Fest, auch ein Kinderschützenfest auf der Hohenheide. Erster Kinderschützenkönig wurde Willi Schwarzkopf mit seiner Königin Gerda Saure. Seit Vereinsgründung bis zum Jahr 1955 feierte man im Saal des Gastwirts Wilhelm Demmer. 1956 übernahm Willi Hölzer die Gastwirtschaft Demmer. Ab dieser Zeit wurde das Schützenfest im Zelt gefeiert. Im Jahr 1955 formierte sich die Avantgarde zum ersten Mal. Mit ihrer in weiß gehaltener Uniform trug sie zur Verschönerung des Festes bei. Der Spielmannszug trat ebenfalls in neuer weißer Uniform beim Festzug auf. Beide Gruppierungen sind heute fester Bestandteil des Verein und nicht mehr wegzudenken. Bei der Interessengemeinschaft der Schützenvereine des Kreises Unna wurde 1956 ein Aufnahmeantrag gestellt. Der Hofstaat wurde im Jahr 1959 zum letzten Mal mit Pferdekutschen gefahren. Pferde und Kutschen waren Mangelware geworden. Das Schützenfest wurde traditionell immer im Frühjahr, an zwei Tagen und immer auf Pfingsten gefeiert, weil dann bereits die Felder bestellt waren und auch die meiste Arbeit vor der Ernte erledigt war.
1961 wurde aus Rücksicht auf das 40 jährige Jubiläum des „MGV Heiderose“ nach lebhaften Diskussionen, das Schützenfest auf der Hohenheide im August gefeiert. Da sich dieser Termin bewährt hat, ist man bis zum heutigen Tag dabei geblieben. Seit dem Jahr 1962 wurde die Freundschaft mit dem Schützenverein „St. Peter und Paul“ Illingen, durch gegenseitige Besuche der jeweiligen Schützenfeste aufgenommen. Oberst Josef Hacheney stellte 1963 bei der Rechnungslage, aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zur Verfügung. Für seine langjährigen Verdienste ernannte ihn der Verein zum Ehrenoberst. Der neue Oberst sollte dann in der Hauptversammlung 1964 gewählt werden. Major Willi Demmer folgte als Oberst im Amt. Hauptmann Fritz Gräbe wurde zum Major gewählt.
Von Amtswegen durfte nicht mehr ohne Kugelfang auf den Vogel geschossen werden. In der ersten Not, lieh man sich eine fahrbare Vogelstange vom Schützenverein „Hubertus“ Menden. Durch die Initiative des Vorstandes und rühriger Mitglieder, konnte im Jahre 1965 eine Vereinseigene Vogelstange mit Kugelfang errichtet werden, für die der damalige Adjutant Heinz Voss Westicker Heide sein Grundstück zur Verfügung stellte. Beim Exerzieren wurde die neue Vogelstange zünftig mit dem Zerwerfen einer Flasche Bier auf den Namen „Eisener Heinrich“ getauft. Hier wird heute noch, das oft zähe Ringen um die Königswürde ausgetragen.
Im Jahr 1966 beschlossen die drei Fröndenberger Schützenvereine Bürgerschützenverein Fröndenberg, Schützenbund Westick und „Adler“ Hoenheide den gegenseitigen besuch der Schützenfeste. Die Anschaffung einer Königsstandarte wurde 1967 beschlossen. Seither wird das Königpaar von drei Standartenoffizieren mit Standarte flankiert. Im gleichen Jahr richtete der Verein, zum ersten Mal, eine Nikolausfeier mit Fackelzug über die Hohenheide für die Kinder aus. Zum 75jährigen Bestehen des Schützenvereins „Adler“ wurde 1971 ein Jubiläumsfest gefeiert, zu dem auch eine kleine Festschrift erstellt wurde. Jubiläumskönig wurde Heinrich Kunold, zur Mitregentin erwählte er sich Doris Draht. Schon Ende der sechziger Jahre geisterte in den Köpfen des Vorstandes der Gedanke, eine eigene Schützenhalle zu bauen. Malermeister Willi Demmer seit 1964 Oberst des Vereins war einer der Männer, der in jeder Versammlung die meisten Mitglieder für dieses Ansinnen begeisterte. Zur Beschleunigung des Vorhabens, trug das Zerwürfnis mit dem langjährigen Vereins- und Festwirt Willi Hölzer bei. Die Verhandlungen zur Vergabe der Restauration zwischen Festausschuss und Willi Hölzer zum Schützenfest 1973 gestalteten sich extrem schwierig. Es wurde keine Einigung erzielt. Der Verein sah sich gezwungen, kurz vor dem Fest ein Zelt zu mieten und die Restauration in eigener Regie zu übernehmen. Der Bruch war perfekt die Verbindung sowie die Zusammenarbeit endgültig abgerissen. Nach dem Schützenfest fanden dann alle Versammlungen im Lokal Piesch statt. Es begannen für den damaligen Vorstand zähe Verhandlungen, um einen Bauplatz im Ortsteil Hohenheide zentral gelegen käuflich zu erwerben. Letztlich erklärte sich doch Frau Luise Piesch bereit, dem Schützenverein in der gewünschten Größe ein passendes Gelände preiswert zu überlassen. Die Stadt, der Kreis, und der Ruhrsiedlungsverband gaben für diesen Standort grünes Licht. In einer außergewöhnlichen Versammlung stimmte die Mehrheit dafür unverzüglich mit dem Bau zu beginnen, obwohl jedem klar war was an Arbeit und finanziellen Opfern auf den Einzelnen zukam. Eine provisorische Bauskizze, etwa anfallende Kosten waren zur Ansicht mit einer Spendenliste zwecks Information herumgereicht worden. Außerdem bestand die Möglichkeit die Spendenkonten des Vereins bei allen drei Banken aufzufüllen. 1974 wurde der Schützenverein „Adler“ Hohenheide e.V. mit neuen Statuten beim Amtsgericht Unna in das Vereinsregister eingetragen. Nachdem das Grundstück notariell dem Verein überschrieben war und die Baugenehmigung vorlag, konnte man mit den Bauarbeiten beginnen.
Am 15.04.1976 wurde der Grundstein zur Errichtung einer Mehrzweckhalle gerichtet, für den Verein ein denkwürdiger Tag. Was keiner für möglich hielt, war in knapp vier Monaten Wirklichkeit geworden. Vorstand, Offiziere und Schützen arbeiteten jeden Tag an der Baustelle allen voraus als „Treiber“ Oberst Willi Demmer und Materialbeschaffer Hauptmann Heinz Voß. Durch viele viele fleißige Mitstreiter wurde in eigennützigem Einsatz dieser Hallenbau in so kurzer Zeit möglich. Es sollte in diesem Jahr, in der noch zu bauenden Halle das Schützenfest gefeiert werden. Ansonsten hätte das Fest in diesem Jahr ausfallen müssen, denn es war kein Platz und auch kein Zelt gemietet worden. Jeder Schütze wollte aber Schützenfest feiern. Alle Schützen stellten sich in den Dienst der Allgemeinheit. Wer nicht mauern konnte, stellte sich als Handlanger zur Verfügung. Andere gingen mit Spendenlisten von Haus zu Haus und sorgten für die nötigen Finanzen.
Da auch der Wettergott den Schützen zur Seite stand, war nach gerade mal 100 Tagen nicht nur der Rohbau, sondern bis auf ein paar Ausbaugewerke die Festhalle fertig. Das Dach wurde von Schreinermeister Willi Hellmann gezimmert. Das 80. Vereinsjahr kann mit Stolz als eines der erfolgreichsten Jahre des Schützenvereins bezeichnet werden. An dieser Stelle sei noch einmal betont, dass es Oberst Willi Demmer war, der den anderen immer wieder neuen Antrieb gab, um das gesteckte Ziel zu erreichen.
Sicherlich vor Freude über die Fertigstellung mit dem Gedanken, als erster König (sprich: Kaiser) in die neuerbaute Schützenhalle einziehen zu können, schoss Oberst Willi Demmer selbst den Rest des Vogels von der Stange. Die Festhalle bzw. deren Räume werden angemietet von der Stadt, den Parteien, den Kirchengemeinden, den Hohenheider Vereinen. Von Vereinsmitgliedern bei Hochzeiten, runden Geburtstagen usw. Die Einnahmen von den Vermietungen werden für anfallende Kosten, Instandhaltung, Verbesserung, Änderung sowie für das Umfeld verwand. Heute besteht für uns alle die Verpflichtung, das Vereinseigentum zu erhalten und zu pflegen. Ein großes Aufgabegebiet, nicht nur für unseren Hallenmajor Schreinermeister Willi Hellmann. Viele Arbeitsstunden wurden und werden freiwillig geleistet. Respekt und Anerkennung gebührt hier allen Beteiligten. Die Avantgarde bekommt zum Schützenfest 1980 eine eigene Standarte. Eine Damenkompanie marschiert erstmalig im Festzug mit. Im Jahr 1981 wird das Vogelschießen das sonst immer am Samstagnachmittag stattfand, auf Freitagabend verlegt. Damit haben das Königspaar und sein Hofstaat mehr Zeit zur Vorbereitung. Unter anderem auch zum Kleiderkauf. Nach 22-jähriger Führung als Oberst, stelle Willi Demmer 1986 seinen Posten für jüngere Anwärter zur Verfügung. Auf Vorschlag der Versammlung wird Hauptmann Fritz Heese zum neuen Oberst des Vereins gewählt. Am Schützenfestsonntag wird Oberst Demmer im feierlichen Rahmen zum Ehrenoberst ernannt. Die Sensation im Jahre 1987:
Rita Schwarzkopf schoss als erste Frau den Rest des Vogels von der Stange und präsentierte sich als Regentin des Vereins. Rita Schwarzkopf war die erste Frau im Kreis Unna, der dieses Meisterstück gelang. Sogar die Bildzeitung brachte am nächsten Tag einen Bericht. Rita unsere erste echte Königin schaffte den Einbruch in die Männerdomäne. „Fantastisch“!
1990 Änderung eines Teils der Vereinssatzung. Diese gilt bis zum heutigen Tag in dieser Form. Ein Gedenkstein, gestiftet von Gastwirt Gerd Hölzer für unsere Gefallenen und Verstorbenen des Ortsteils Hohenheide, fand an der Nordseite der Herz-Jesu-Kirche seinen Platz. Beim Marsch zur Vogelstange findet die Totenehrung in feierlicher Form seit 1991 dort statt. Der Findling zeigt ein Kreuz mit der Beschriftung: Den Toten zur Ehre, den Lebenden zur Mahnung.
Am 2. September 1995 richtete der Schützenverein „Adler“ das dritte Stadtschützenfest aus. Diese Einrichtung wurde 1988 von dem damaligen Bürgermeister Willi Demmer ins Leben gerufen. Um den Königen der 10 Fröndenberger Schützenvereine Gelegenheit zu geben, sich auch untereinander im sportlichen Wettstreit beim Vogelschießen zu messen. Hierbei gelang es Gerd Platte mit dem 321. Schuss, vom Schützenverein Langschede, die Würde des Stadtschützenkönigs zu erlagen. Der Schützenverein „Adler“ besteht heute aus den Kompanien Ost und West, der Schießgruppe, der Avantgarde und dem eigenen Spielmannszug. Der Vorstand 1996 setzt sich nach den Wahlen im Jubiläumsjahr aus folgenden Offizieren zusammen:
- 1. Vorsitzender Oberst Fritz Heese
- 2. Vorsitzender Major Klaus Voß
- 1. Hauptmann Klaus Vogt
- 2. Hauptmann Willi Becker
- 1. Geschäftsführer Heinrich Hinderer
- 2. Geschäftsführer Helmut Hillebrand
- 1. Kassierer Heinrich Becker
- 2. Kassierer Wolfgang Löer
- 1. Adjutant Heinrich Hinderer
- 2. Adjutant Friedhelm Saure
- 3. Adjutant Franz-Josef Kemper